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High Availability & Clustering mit Proxmox VE

31.10.2025

Unternehmen mit virtualisierten Infrastrukturen verlangen maximale Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit.
Proxmox VE kombiniert Open-Source-Technologien zu einem hochverfügbaren Cluster-System, das selbst bei Hardwareausfällen den Betrieb fortführt – ohne Lizenzkosten, aber mit Enterprise-Performance.

Dieser Beitrag erklärt den Aufbau eines Proxmox-Clusters, die HA-Funktionalität, typische Konfigurationen und praktische Empfehlungen für produktive Umgebungen.

1. Grundlagen: Clusterarchitektur in Proxmox VE

Ein Proxmox-Cluster ist eine logische Gruppe von mindestens zwei Nodes, die gemeinsam verwaltet werden.
Die Kommunikation erfolgt über das Corosync-Protokoll, das Statusinformationen und Quorum-Daten austauscht.

Komponente Funktion Beschreibung
Corosync Cluster-Kommunikation Verantwortlich für Status & Quorum
pmxcfs (Proxmox Cluster File System) Konfigurations-Replikation Repliziert VM-Konfigs auf alle Nodes
pve-ha-manager High-Availability-Überwachung Startet VMs neu bei Node-Ausfall
Fence-Mechanismus Fehlerisolation Trennt fehlerhafte Nodes vom Cluster

Cluster-Netzwerk

  • Empfohlen: dediziertes 1 Gbit / 10 Gbit-Netz für Corosync

  • Redundante NICs mit Bonding (Active-Backup)

  • MTU-Wert synchronisiert auf allen Nodes

2. Aufbau eines HA-Clusters

Beispiel: 3-Node-Cluster

Node Rolle Besonderheiten
pve01 Primary Quorum-Master
pve02 Secondary Failover-Target
pve03 Secondary Backup-Node / Ceph-Client

Schritt-für-Schritt-Konfiguration

  1. Cluster initialisieren:
    pvecm create clustername

  2. Nodes hinzufügen:
    pvecm add <IP-des-Masters>

  3. Quorum prüfen:
    pvecm status

  4. HA-Ressource definieren:
    Über Web-GUI oder CLI (ha-manager add vm:100)

  5. Funktion testen:
    Node simuliert abschalten → VM sollte automatisch neu starten.

3. Hochverfügbarkeit (HA) verstehen

Der HA-Manager überwacht definierte Ressourcen (z. B. VMs / Container).
Fällt ein Node aus, erkennt Corosync den Verlust und startet die Ressource auf einem anderen verfügbaren Host neu.

Ereignis Aktion des HA-Managers
Node offline VM auf anderem Node gestartet
Quorum verloren Keine Aktion (Cluster-Freeze)
Node wieder online Synchronisierung & Status-Recovery

Wichtig:
Ein HA-Cluster ist nur so stabil wie sein Quorum-Design. Für Produktionssysteme gilt:

  • mindestens 3 Nodes

  • Ceph-Storage oder NFS-Backend mit gleichbleibendem Zugriff

4. Best Practices

Bereich Empfehlung
Netzwerk dediziertes Corosync-LAN, LACP-Bonding
Storage Shared Storage (Ceph, iSCSI, NFS) mit multipath
Monitoring Aktivieren von Syslog, ha-manager status, E-Mail-Alerts
Backup Integration mit Proxmox Backup Server
Test Regelmäßig Failover-Simulationen durchführen

Beispiel: Ceph-Cluster-Layout

Komponente Anzahl Beschreibung
OSDs 6 Storage-Disks pro Node
MONs 3 Cluster-Monitoring
MGRs 2 Management-Prozesse
MDS 1 Optional für CephFS

5. Nutzen für Unternehmen

  • Keine Lizenzkosten: HA-Funktion nativ enthalten

  • Minimale Ausfallzeiten: automatisiertes Failover

  • Skalierbarkeit: einfache Node-Erweiterung

  • Zentrales Management: alle Ressourcen über Web-GUI und API

Beispielrechnung (bei 10 VM-Hosts):
Lizenzkosten-Ersparnis vs. proprietäre Lösung ≈ 30–40 % jährlich.

6. Fazit

Proxmox VE bietet echte Enterprise-High-Availability ohne Zusatzlizenz.
Durch transparente Architektur, offene Standards und einfache Automatisierung ist es ideal für produktive IT-Infrastrukturen mit hohem Verfügbarkeitsanspruch.

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